Etwa 160 Galerien und Museen zeigen Monat für Monat eindrucksvoll, dass der See eine lange Kunst-Tradition hat.
(Eine kleine Auswahl an Museen) plus Bodensee Kunstportal
Künstler und Dichter haben sich schon immer am Bodensee sehr wohl gefühlt. Einige bekannte Maler hatten hier ihren Wohnsitz und bildeten diesen in zahlreichen Werken ab.
Zu nennen ist Otto Dix, der unter dem NS-Regime seinen Lehrstuhl an der Dresdener Akademie verlor und sich an den Bodensee zurückzog. Sein Wohnhaus mit Atelier, in dem er von 1936 bis zu seinem Tod lebte, ist in Gaienhofen-Hemmenhofen zu besichtigen – das Otto-Dix-Haus. Er gehörte zu den Malern, die der „Neuen Sachlichkeit“ zugeordnet werden, eine Rückbesinnung auf die Welt des Sichtbaren. Bereichert wurde die Kunst am Bodensee durch eine Reihe weiterer Maler, z. B. Adolf Dietrich, Max Ackermann, Waldemar Flaig, Erich Heckel und Rudolf Schmidt-Dethloff.
Aber auch die vielen bekannten einheimischen Künstler prägten das Kunstschaffen in der Bodenseeregion. Zu nennen sind Heinrich Hauber, Fritz Mühlenweg, Carl Roesch und Rudolf Wacker.
Nicht nur berühmte Maler, auch Dichter verbrachten einige Jahre am Bodensee.
Hermann Hesse frisch verheiratet, seinen ersten literarischen Erfolg mit dem Roman „Peter Camenzind“ feiernd, zog er nach Gaienhofen, um dort ein einfaches Leben auf dem Land zu führen.
Daran erinnert auf der Halbinsel Höri das Hermann-Hesse-Museum, dass der Dichter einige Jahre am Bodensee verbrachte.
Als Textdichter von „Lili Marleen“ hat Hans Leip Unsterblichkeit erlangt, auch bei der Nennung von Titeln wie „Jan Himp und die kleine Brise“ und „Hafenorgel“ huscht beinahe jedem Hamburger ein Lächeln übers Gesicht.
Er lebte ab 1953 auf der Höri und von 1954 an in der Nähe von Ermatingen auf der Schweizer Seite des Sees.
Nicht zu vergessen ist Annette von Droste-Hülshoff, Deutschlands bekannteste Dichterin, die einige Jahre auf der Meersburg lebte. Ihre persönlichen Räume, darunter ihr Sterbezimmer sind auf der Burg zu besichtigen.
Viele ihrer Gedichte sind im roten Turmzimmer mit der Sicht auf See und Alpen entstanden.
Sterbezimmer Annette von Droste-Hülshoff Ausblick Meersburg
„Ich schreibe, also bin ich“, im März wurde Martin Walser 93 Jahre alt. Das „Museum im Malhaus“ widmet ihm als gebürtiger Wasserburger einen eigenen Raum. Die Dauerausstellung würdigt ihn (Der springende Brunnen) und Horst Wolfram Geißler (Der liebe Augustin) . Walser‘ s Novelle „Ein fliehendes Pferd” wird zu einer „Liebeserklärung an den Bodensee“.
In die Reihe der bekanntesten bildenden Künstler ist auch der in Bodman ansässige Bildhauer Peter Lenk einzuordnen. Überregional ist er mit seinen skandalträchtigen Skulpturen bekannt und berühmt geworden. Großformatige Werke von Lenk schmücken das Seeufer in Konstanz, Überlingen und Meersburg. Zu seinen überregional bekannten Werken gehören die Imperia (1993) in der Konstanzer Hafeneinfahrt sowie das Triptychon Ludwigs Erbe (2008) am ehemaligen badischen Zollhaus in Ludwigshafen am Bodensee.
die Imperia, Statue im Hafen von Konstanz und ein Bildausschnitt aus „Ludwigs Erbe“